Mehmet Daimagüler, einer der Anwälte der Opferfamilien im Münchner NSU-Prozess, liest am 02. März in Stuttgart aus seinem neuen Buch „Empörung reicht nicht!“, in dem er sein Plädoyer als Vertreter der Nebenklage veröffentlicht. In der Frage, ob die Sicherheitsbehörden die lückenlose Aufklärung der NSU-Mordserie verhindert haben, gibt es für ihn keinen Zweifel. „Unser Staat hat versagt“, diagnostiziert er. Daimagüler appelliert deshalb an uns alle, unsere Demokratie nicht für selbstverständlich zu nehmen, sondern sie gegen Hass und Extremismus zu verteidigen. „Jetzt sind wir dran“, heißt es im Untertitel des Buches.
Mit Mehmet Daimagüler diskutiert Clemens Binninger, der als Mitglied des Bundestages (bis 2017) im Untersuchungsausschuss „Terrorgruppe nationalsozialistischer Untergrund“ Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war. Das Gespräch moderiert Peter Schwarz, Redakteur bei der Waiblinger Kreiszeitung und Mitautor des Buches „Schmerzliche Heimat“ über den Mord an Enver Simsek.
Die Veranstaltung am 02. März, ab 18:30 Uhr im Haus der Katholischen Kirche (Königstraße 7, 70173 Stuttgart), wird gemeinsam getragen durch das „Deutsch-Türkische Forum Stuttgart e.V“ (DTF), die „Initiative HEIMAT– Internationale Wochen gegen Rassismus Stuttgart“, die „Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg e.V.“ (tgbw), das „Katholische Bildungswerk Stuttgart“ und durch die Beratungsstelle für Opfer von rechter Gewalt in Baden-Württemberg, „LEUCHTLINIE“. Der Eintritt ist frei.