„Man muss die Gewalt aufhalten!“- Türkische Gemeinde setzt auf friedliche Konfliktlösungen

Nach den gewalttätigen Angriffen auf türkische Einrichtungen appelliert die türkische Gemeinde in Baden-Württemberg e.V. (tgbw) an die Vernunft der türkischen und kurdischen Organisationen und setzt gleichzeitig auf die Schutzgarantie des Rechtsstaats für alle Menschen.

Der Landes- und Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde, Gökay Sofuoglu, sagte am 17.03. im SWR-Fernsehen, dass er andernfalls befürchte, die Situation könnte eskalieren.

„Wenn sich die Angriffe auf muslimische Einrichtungen fortsetzen, habe ich Befürchtungen, dass es zu einer Gegenwehr und zu Straßenschlachten kommt“. Präventive Maßnahmen zur Sicherheit der Einrichtungen seien daher verstärkt notwendig. Die Polizei müsse in engem Kontakt zu den Moscheen und Einrichtungen stehen und deren Warnungen ernst nehmen.

Gleichzeitig erklärte Sofuoglu: „In der aktuellen, sehr emotionalisierten Lage, appellieren wir an die Vernunft der Menschen: Wir leben in Deutschland Gott sei Dank in einer Demokratie! Jeder kann seine Meinung sagen! Wer für oder gegen etwas ist, kann das auf friedlichem Wege zum Ausdruck bringen. Man kann für sein Recht mit Kundgebungen auf der Straße eintreten. Aber nichts berechtigt dazu, dass  man Einrichtungen mit Molotowcocktails angreift! Es darf kein Menschenleben in Gefahr gebracht werden!“.

Der Verband der Türkischen Gemeinde selbst versuche weiterhin mit allen Parteien im Gespräch zu bleiben und darauf einzuwirken, dass diese ihre Konflikte in Deutschland friedlich miteinander zu lösen versuchen. Wörtlich erklärte Sofuoglu im SWR: „Das kann auch für die Konfliktlösung in der Türkei hilfreich sein, wenn die Menschen hier auf gleicher Augenhöhe miteinander reden. Man muss die Gewalt aufhalten!“.