„Mehr Sensibilität für die Opfergruppen“

Nach dem antisemitischen, rassistischen und rechtsextremistischen Anschlag auf die Synagoge in Halle und der Ermordung zweier Menschen fordert die Beratungsstelle für Betroffene von rechter Gewalt in Baden-Württemberg, LEUCHTLINIE, Politik und Gesellschaft auf, die Perspektive der Opfer stärker in den Blick zu nehmen.

„Wir brauchen mehr Sensibilität für und mehr Solidarität mit den Opfergruppen. Wir alle müssen uns die Frage stellen: Was machen diese Hassverbrechen mit den betroffenen Menschen und ihnen jede Unterstützung bieten, die sie brauchen“, so der Leiter der Fachstelle, Heval Demirdögen.

„Es stellt sich auch die Frage, wie heute in unserer Gesellschaft solche Verbrechen möglich werden. Es braucht ein Hinschauen und Benennen von Vorurteilen, Diskriminierungen und sprachlicher Gewalt gegenüber jüdischen Menschen und anderen von Rassismus Betroffenen. Wir müssen aktiv gegen Ausgrenzungen und Abwertungen eintreten, nicht erst dann, wenn Menschen getötet wurden.“

Dazu gehört, den Betroffenen von rassistischer, antisemitischer und rechter Gewalt zuzuhören, von ihnen zu lernen und ihre Anliegen ernst zu nehmen! Nur so lassen sich wirksame Maßnahmen entwickeln und Hilfsangebote stärken. Programme zur Demokratieförderung, wie etwa das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gehören nicht beschnitten, sondern verstärkt und ausgebaut.