Pressemitteilung: Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg fordert Rücktritt nach rassistischem Verhalten von Vöhringens Bürgermeister Stefan Hammer

Die Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg (tgbw e. V.) fordert entschlossene Konsequenzen und den Rücktritt nach dem rassistischen Verhalten des Vöhringer Bürgermeisters Stefan Hammer gegenüber einer türkeistämmigen Familie am 5. Juli, über das der Schwarzwälder Bote berichtete.

Nachdem bekannt wurde, dass der Vorfall gefilmt wurde, schickte Hammer auf Nachfrage eine schriftliche Entschuldigung an den Schwarzwälder Boten, in der er von einer „emotionalen Entgleisung“ spricht. Das macht sein Verhalten jedoch nicht weniger rassistisch – ganz im Gegenteil: In diesem emotionalen Erregungszustand kam Hammers wirkliche Gesinnung zum Vorschein. 

Weiter schreibt er, dass er die richtigen Schlüsse aus seinem Handeln ziehe, indem er eingestehe, sich „ungut verhalten zu haben“, und dafür „öffentlich um Entschuldigung“ bitte. Ganz abgesehen davon, dass ‚ungut‘ in diesem Zusammenhang ein starker Euphemismus für menschenverachtende Äußerungen ist, ist eine öffentliche Entschuldigung nicht ausreichend.

Denn würde Hammer tatsächlich die richtigen Schlüsse ziehen, würde er sich ernsthaft mit seinem tief sitzenden Rassismus beschäftigen. Insbesondere würde er zur Diskussion stellen, ob er mit seiner rassistischen Gesinnung die richtige Person für das Amt eines Bürgermeisters ist. Die einzige richtige Konsequenz wäre ein Rücktritt.

„Wir erleben aktuell immer mehr islamfeindliche und antimuslimische Äußerungen und Handlungen, auch in Schulen, das darf nicht legitimiert werden.“, äußert sich Gökay Sofuoğlu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg.